Der traditionelle Autohandel in Deutschland steht vor großen Veränderungen. Die Digitalisierung, ein verändertes Mobilitätsverhalten, der Personalmangel und Umsatzeinbrüche zwingen Autohäuser dazu, sich den neuen Marktbedingungen anzupassen. So prognostiziert eine aktuelle Studie des Instituts für Automobilwirtschaft einen deutlichen Rückgang der Anzahl der Autohäuser in den kommenden Jahren.
Doch wie sieht die aktuelle Situation des deutschen Autohandels aus? Wo gibt es die meisten Autohäuser? Localyzer hat die Anzahl der Autohäuser in den 20 größten Städten Deutschlands untersucht.
Im Durchschnitt gibt es in den 20 größten Städten noch 4.817 Autohäuser. Besonders in Nürnberg haben Autofahrer (319 Autohäuser) gute Chancen, Autohändler zu finden. In Stuttgart, einer Automobilhochburg, gibt es hingegen nur 166 Betriebe, was einem Verhältnis von 0,55 Autohäusern pro 1.000 Autos entspricht.
Höchste Dichte an Autohäusern pro Fahrzeug
Nürnberg führt mit den meisten Autohäusern pro Fahrzeug. In dieser Stadt gibt es pro 1.000 Fahrzeuge 1,29 Betriebe. Essen folgt mit 295 Häusern und einem Verhältnis von einem Geschäft pro 1.000 Autos. Bielefeld liegt mit 0,92 Autohäusern pro 1.000 Pkws auf dem dritten Platz.
Regionale Unterschiede: Leipzig und Dresden, zwei Städte in Sachsen, weisen ebenfalls eine hohe Dichte an Autohäusern auf. In Leipzig gibt es 201 Betriebe und in Dresden 184. Ähnliche Verhältnisse findet man in Hannover, wo es pro 1.000 Autos 0,8 Betriebe gibt.
In Frankfurt am Main, Bonn und Köln müssen Käuferund Käuferinnen länger nach einem Auto suchen
In Frankfurt am Main, Bonn und Köln ist die Dichte an Autohäusern besonders niedrig. Frankfurt hat nur 138 Autohäuser für 347.638 gemeldete Autos, was zu einem Verhältnis von 0,4 Autohäusern pro 1.000 Autos führt. Bonn und Köln haben ähnliche Verhältnisse mit 0,49 Autohäusern pro 1.000 Autos. Auch Berlin liegt mit 0,51 Betrieben im unteren Bereich.
Eine Überraschung: Trotz seiner Bedeutung in der Automobilbranche hat Stuttgart eine relativ niedrige Dichte an Autohäusern. Mit nur 166 Betrieben und einem Verhältnis von 0,55 Autohäusern pro 1.000 Autos liegt Stuttgart auf dem vierten Platz des Negativ-Rankings.
Bayern an der Spitze bei der Dichte pro Quadratkilometer: Nürnberg führt nicht nur bei der Anzahl der Autohäuser pro Fahrzeug, sondern auch bei der Dichte pro Quadratkilometer. Mit 1,71 Betrieben pro Quadratkilometer liegt Nürnberg vor München, das 1,47 Autohäuser pro Quadratkilometer aufweist. Essen, Düsseldorf und Bochum folgen auf den Plätzen drei bis fünf.
Die Untersuchung zeigt deutliche regionale Unterschiede in der Dichte von Autohäusern in Deutschland. Während Städte wie Nürnberg und Essen viele Autohäuser hat, sind Showrooms in Großstädten wie Frankfurt, Bonn und Köln seltener. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Automobilhochburg Stuttgart wider.
Für die Untersuchung wurde das Angebot für Autohäuser- bzw. händler über die Seiten mobile.de und gelbeseiten.de in den 20 größten Städten Deutschlands ermittelt. Anschließend wurde für die jeweiligen Städte der Mittelwert aus beiden Quellen gebildet. Ebenfalls wurden Faktoren wie die Anzahl der gemeldeten Pkws, Fläche der Stadt sowie die Einwohnerzahl berücksichtigt. Die Analyse wurde am 16. April 2024 durchgeführt.