Innerhalb der größten deutschen Städte ist die Nutzung des privaten Pkw seit mehr als einem Jahrzehnt rückläufig gewesen. Neue Mobilitätskonzepte und Geschäftsmodelle erobern unsere Städte im Sturm. Vermehrt wurden Stimmen laut, dass Auto – insbesondere das eigene – habe bald ausgedient. Doch durch Corona und die Auswirkungen der Pandemie hat das Auto ein unerwartetes Revival erlebt. In den Städten deutet der Augenschein darauf hin, dass viele Bürger in der Corona-Krise am liebsten mit dem Auto fahren. Volle Straßen, keine Parkplätze, dauernder Stau in den Innenstädten… Die Deutschen entdecken das Auto neu. Eine aktuelle Umfrage bestätigt das jetzt.
Das Auto ist danach mit großem Abstand beliebtestes Verkehrsmittel in Deutschland. Öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Bus hingegen rangieren noch hinter dem Fahrrad. Das hat das Umfrageinstitut Yougov im Auftrag der HUK Coburg ermittelt. Verkehrswende hin oder her: Die meisten Stadtbewohner nutzen immer noch ihr Auto, um von A nach B zu kommen.
73 Prozent gaben demnach an, dass ihnen das Auto am liebsten ist. Und in Sachen Zukunftserwartungen sagten 45 Prozent, dass die Bedeutung des Autos gleichbleiben werde.
Natürlich ist auch das Fahrrad ein Gewinner der Krise, aber ihm fehlt, was das Auto hat: Das Auto ist ein geschützter Raum, der gerade in der Pandemie an Bedeutung gewann. 27 Prozent sagten, dass die Erfahrungen aus der Corona-Zeit ihre Prioritäten bei der Wahl des Verkehrsmittels verändert hätten, in den Städten waren es sogar 34 Prozent. Viele Menschen würden es den öffentlichen Verkehrsmitteln vorziehen aus Angst, sich anzustecken. »Im eigenen Auto fühlen wir uns sicher. Das ist eine gute Botschaft für die Autobranche.«
38 Prozent sagten, dass sie am liebsten zu Fuß unterwegs sind. An dritter Stelle lag mit 29 Prozent das Fahrrad. Erst danach kommen Zug (15 Prozent), Straßenbahnen und S-Bahnen (11 Prozent) sowie der Bus (10 Prozent).
Vor allem junge Städter und etwas häufiger Frauen als Männer hätten in der aktuellen Situation gern ein eigenes Auto – jene Personen also, die im Vergleich zur Gesamtbevölkerung vor der Pandemie auch gut ohne leben konnten und eher alternative Verkehrsmittel genutzt haben.
Dabei steht nicht das Auto als individueller Besitz im Zentrum, sondern lediglich dessen Gebrauch. Vielleicht ist das der Grund, warum es vergangenes Jahr rund 42.000 Auto-Abonnenten in Deutschland gab, Tendenz steigend…