Farblose Straßen: Warum Deutschlands Autos immer grauer werden

Autofarben 2024

Es wird immer farbloser auf Deutschlands Straßen. Beinahe vier von fünf Autos, die im ersten Halbjahr zugelassen wurden, sind schwarz, weiß, silbern oder grau. Diese doch eher dezenten Farben dominieren die Neuzulassungen in Deutschland schon seit Jahren und haben bunte Autos fast vollständig verdrängt. Doch warum ist das so? Lassen Sie uns einen Blick auf die Zahlen und die Gründe für diesen Trend werfen.

Die Dominanz der dezenten Farben

Laut einer Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamts machen die Farben Weiß, Schwarz, Grau und Silber fast 80 Prozent der Pkw-Neuzulassungen aus. Im Detail liegt Grau, zu dem auch Silber gezählt wird, mit 33,1 Prozent an der Spitze, gefolgt von Schwarz mit 26,5 Prozent und Weiß mit 20,1 Prozent. Interessanterweise ist der Anteil der grauen Fahrzeuge seit 2019 um knapp drei Prozentpunkte gestiegen, während Schwarz leicht rückläufig ist.

Warum gerade diese Farben?

Zeitlosigkeit und Wiederverkaufswert: Farben wie Weiß, Grau und Schwarz gelten als zeitlos und klassisch. Sie behalten ihre Modernität über Jahre hinweg, was ihren Wiederverkaufswert steigert. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind diese Farben daher besonders gefragt.

Neutralität: Neutrale Farben passen zu jedem Anlass, sei es beruflich oder privat. Sie strahlen Seriosität aus und sind bei Firmenflotten sehr beliebt.

Pflegeleichtigkeit: Weiße Autos neigen dazu, weniger Kratzer und kleine Schmutzflecken zu zeigen. Grau und Silber haben ähnliche Vorteile, da Staub und Schmutz weniger sichtbar sind.

Sicherheit: Untersuchungen legen nahe, dass helle Autos wie weiße Fahrzeuge bei bestimmten Lichtverhältnissen besser sichtbar sind und somit sicherer sein könnten.

Bunte Farben auf dem Rückzug

Klassische bunte Farben wie Blau und Rot sind weit abgeschlagen. Blau macht nur noch 8,7 Prozent der Neuzulassungen aus, während es vor drei Jahren noch 10,6 Prozent waren. Rot liegt bei 4,8 Prozent. Grün konnte sich zwar verbessern und liegt aktuell bei 2,9 Prozent, aber das ist immer noch weit entfernt von den Spitzenreitern. Die Farbe Braun ist nahezu verschwunden: Vor zehn Jahren lag ihr Anteil noch bei 6 Prozent, jetzt sind es nur noch 0,5 Prozent.

Markenunterschiede

Ein Blick auf die Automarken zeigt, dass Seat die wenigsten bunten Autos produziert: 89,5 Prozent aller Neuzulassungen der spanischen VW-Tochter waren im ersten Halbjahr schwarz, grau/silbern oder weiß. Mercedes und VW folgen mit 86,8 bzw. 84,5 Prozent. Am grausten ist Nissan mit 43,4 Prozent, am schwärzesten Mercedes mit 37,8 Prozent. Weiß ist bei Tesla besonders beliebt, mit einem Anteil von 46,5 Prozent der Neuzulassungen. Ferrarirot mag ein feststehender Ausdruck sein, bei den Neuzulassungen ist bei der Sportwagenmarke aber inzwischen Schwarz der häufigste Farbton!

Psychologische Aspekte

Die Farbpräferenzen der Autokäufer können auch psychologisch erklärt werden. Farben beeinflussen unsere Stimmung und unser Verhalten. Weiß symbolisiert Reinheit und Modernität, Grau und Silber wirken professionell und seriös, während Schwarz für Eleganz und Macht steht. Diese Assoziationen spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine bestimmte Autofarbe.

Deutschlands Straßen werden immer grauer, und das nicht ohne Grund. Praktische, ästhetische und psychologische Überlegungen führen dazu, dass unbunte Farben dominieren. Während bunte Autos immer seltener werden, bleibt abzuwarten, ob dieser Trend anhalten wird oder ob wir in Zukunft wieder mehr Farbakzente auf den Straßen sehen werden.

Betrachten Sie Ihr nächstes Auto aus einer neuen Perspektive – wer weiß, vielleicht entscheiden Sie sich ja doch für ein knalliges Rot oder ein tiefes Blau!

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