Die Automobilwelt steht vor einem weiteren Umbruch: Mit Google Vehicle Ads betritt ein neuer Spieler die Bühne, der das Duopol von Mobile.de und Autoscout24 in Deutschland herausfordern könnte. Für Gebrauchtwagenhändler könnte das bedeuten: mehr Sichtbarkeit, weniger Abhängigkeit – und neue Chancen.
Google mischt den Markt auf
Lange waren Mobile.de und Autoscout24 die unangefochtenen Spitzenreiter bei der Suche nach Gebrauchtwagen. Doch mit Google Vehicle Ads werden die Karten neu gemischt. Laut Global Stat gingen in Deutschland mehr als drei Viertel aller Suchanfragen von Desktop-Rechnern von Google aus. Über Google landen viele Verbraucher bislang früher oder später bei Mobile.de und Autoscout24. Genau das soll sich mit den Vehicle Ads ändern.
Das Konzept von Google Vehicle greift hier sofort ein: Verbraucher, die bei Google nach Gebrauchtwagen suchen, erhalten zukünftig direkt in den Suchergebnissen Angebote aus ihrer Region. Anders als bei klassischen Fahrzeugbörsen führt ein Klick auf die Anzeige so direkt zur Webseite des Händlers – ohne Konkurrenzangebote. Wir berichteten bereits darüber.
Dieses Anzeigenformat wird seit 2022 in den USA und Großbritannien erfolgreich genutzt. Nun ist auch Deutschland an der Reihe: In der aktuellen Beta-Phase testen ab sofort ausgewählte deutsche Händler die Möglichkeiten von Google Vehicle Ads.
Was bedeutet das für Händler?
Ein Vorteil der Vehicle Ads: Die Anzeigen sind performancebasiert. Händler zahlen nur dann, wenn ein Kunde auf die Anzeige klickt – im Gegensatz zu den festen Gebühren pro Tag bei klassischen Fahrzeugbörsen. Zudem gewinnen die Händler wertvolle Nutzerdaten, die für weitere Marketingmaßnahmen genutzt werden können.
Doch auch Google Vehicle Ads sind nicht umsonst: Wer weit oben im Ranking erscheinen möchte, muss in den Wettbewerb um die besten Platzierungen einsteigen. Steigen die Klickpreise, könnte es auch hier teuer werden. Heinz-Dieter Tiemeyer von der Tiemeyer-Gruppe bleibt daher vorsichtig: »Wir müssen das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Praktikabilität bewerten.«
Generalist vs. Spezialist
Mobile.de und Autoscout24 reagieren bisher gelassen. Mobile.de-CEO Ajay Bhatia betont, dass die Plattform mit spezialisierten Lösungen wie C2B-Angeboten, Preis-Transparenz und Tools für den Online-Kauf punktet. Dennoch bleibt der Druck spürbar: Viele Händler kritisieren schon länger die hohen Kosten der etablierten Plattformen und suchen nach Alternativen. Hier könnte Google Vehicle Ads punkten.
Betaphase gestartet
Die two S GmbH wurde als erster deutscher Partner in Googles »Vehicle Feed Service Partner«-Programm aufgenommen. Kunden der two S GmbH profitieren so in der Beta-Phase von erhöhter Sichtbarkeit ihrer Fahrzeugangebote.
Revolution oder Evolution?
Google Vehicle Ads könnten den Gebrauchtwagenhandel in Deutschland nachhaltig verändern. Händler gewinnen eine neue Möglichkeit, Kunden früher in der Customer Journey abzuholen und unabhängiger von traditionellen Fahrzeugbörsen zu werden. Dennoch bleiben Fragen offen: Wie hoch werden die Klickpreise steigen? Und wie erfolgreich wird sich das neue Anzeigenformat langfristig durchsetzen?
Eines ist klar: Für Gebrauchtwagenhändler lohnt es sich, die Entwicklung im Blick zu behalten – denn Google Vehicle Ads könnten mehr als nur ein neues Tool sein. Sie könnten eine echte Chance sein, den digitalen Fahrzeughandel neu zu denken.
Händler, die von Google Vehicle Ads profitieren wollen, sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen und die notwendigen Schritte unternehmen, um Inserate für Google Vehicle Listing Ads vorzubereiten.
Möchten Sie mehr über die Möglichkeiten von Google Vehicle Ads erfahren und welche Erfahrungen US-amerikanische Autohändler mit diesem Format gemacht haben? Wenn Sie mehr über Google, Bewertungen und Online-Marketing wissen möchten, finden Sie wichtige Informationen darüber in unseren kostenfreien Ratgebern und Whitepapern.