Die Digitalisierung stellt kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Während große Konzerne mit innovativen digitalen Marketingstrategien Fortschritte machen, geraten viele kleinere Betriebe zunehmend ins Hintertreffen.
Um online erfolgreich zu sein, stehen Unternehmen verschiedener Größen zahlreiche Möglichkeiten offen. Die eigene Website ist dabei das Fundament – laut einer Befragung von Sellerwerk die meistgenutzte Marketingmaßnahme über alle Betriebsgrößen hinweg. Direkt dahinter rangiert die Präsenz in digitalen Verzeichnissen, die entscheidend für die Auffindbarkeit innerhalb der jeweiligen Branche ist.
Es gibt jedoch deutliche Unterschiede in der Nutzung digitaler Maßnahmen, abhängig von der Größe des Unternehmens. So zeigt sich eine Differenz von etwa 10 Prozent zwischen Ein-Personen-Betrieben (49 Prozent) und Unternehmen mit mehr als 6 Mitarbeitenden (61 Prozent). Besonders bei größeren Firmen gewinnt die Präsenz in sozialen Medien zunehmend an Bedeutung, was die Relevanz dieses Aspekts unterstreicht. Insgesamt steigt die Anzahl der genutzten digitalen Maßnahmen mit der Größe des Unternehmens kontinuierlich an. Während Ein- bis Zwei-Personen-Betriebe im Durchschnitt 2,3 Maßnahmen anwenden, setzen Organisationen mit bis zu 20 Mitarbeitenden über 4 Maßnahmen ein.
Spezifische Herausforderungen bei der Digitalisierung in kleinen und mittelgroßen Autohäusern
In der Automobilbranche, insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Autohäusern, zeigt sich die Digitalisierung als zweischneidiges Schwert. Während große Konzerne in der Lage sind, umfassende digitale Plattformen zu nutzen und innovative Lösungen wie Online-Verkaufsportale und umfassende CRM-Systeme (Customer Relationship Management) zu implementieren, stoßen kleinere Autohäuser oft auf erhebliche Hindernisse.
- Fehlende technische Expertise: Viele kleine Autohäuser haben nicht die Ressourcen, um hochqualifizierte IT-Experten einzustellen. Dies führt dazu, dass digitale Transformationen wie die Einführung von Online-Buchungssystemen, digitalen Verkaufsplattformen oder automatisierten Marketinglösungen verzögert werden oder nur halbherzig umgesetzt werden. Die Folge ist oft ein ineffizienter Online-Auftritt und eine mangelhafte Kundenbetreuung im digitalen Raum.
- Komplexität der Fahrzeugdatenverwaltung: Die Digitalisierung im Autohandel erfordert eine effiziente Verwaltung und Aktualisierung umfangreicher Fahrzeugdaten, die oft in verschiedenen Systemen verteilt sind. Dies kann für kleine und mittelgroße Autohäuser, die nicht über spezialisierte Softwarelösungen verfügen, eine erhebliche Herausforderung darstellen. Die Integration dieser Daten in eine nutzerfreundliche Online-Plattform erfordert erhebliche Investitionen, die sich kleinere Betriebe oft nicht leisten können.
- Kundenbindung und Online-Vertrieb: Im Vergleich zu großen Autohausketten haben kleinere Betriebe oft Schwierigkeiten, sich im wachsenden Online-Markt zu behaupten. Während große Händler zunehmend auf E-Commerce setzen und Fahrzeuge online verkaufen, fehlt es kleinen und mittelgroßen Autohäusern oft an den notwendigen Ressourcen und dem Know-how, um ähnliche Plattformen zu etablieren. Dies führt dazu, dass sie potenzielle Kunden an größere Wettbewerber verlieren.
- Wettbewerbsdruck durch Online-Portale: Mit der wachsenden Beliebtheit von Online-Automobilplattformen wie mobile.de oder autoscout24.de sehen sich kleine und mittelgroße Autohäuser einem intensiveren Wettbewerb ausgesetzt. Diese Plattformen bieten Kunden eine einfache Möglichkeit, Angebote zu vergleichen und Fahrzeuge online zu erwerben, was den Druck auf traditionelle Autohäuser erhöht, ihre Online-Präsenz zu verbessern.
- Investitionsbedarf und Kosten: Die Implementierung digitaler Systeme und Technologien erfordert erhebliche finanzielle Investitionen. Für kleine Autohäuser, die oft mit knappen Budgets arbeiten, sind diese Kosten eine große Hürde. Zusätzlich zu den initialen Investitionen kommen laufende Kosten für die Wartung und Aktualisierung der Systeme hinzu, die für kleine Betriebe nur schwer zu stemmen sind.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, setzen viele Autohäuser auf die Expertise von spezialisierten Dienstleistern. Die LDB Gruppe beispielsweise, unterstützt Autohäuser umfassend bei der Digitalisierung, indem sie maßgeschneiderte Lösungen für das Kundenbeziehungsmanagement, die Automatisierung von Marketingprozessen und die Integration digitaler Verkaufsplattformen anbietet. Mit ihrer Hilfe können auch kleinere und mittelgroße Autohäuser ihre digitale Präsenz stärken, ihre Prozesse optimieren und sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten und das bei einem Bruchteil der Kosten, den große Autohausgruppen für ihre Tools ausgeben müssen.
Zwischen Tradition und digitaler Erneuerung
Es wird oft gesagt, dass mit der Größe eines Unternehmens auch die Komplexität der eigenen Prozesse wächst. Doch im deutschen Mittelstand stimmt das nicht, zumindest in Bezug auf die digitale Transformation. Viele mittelständische Unternehmen sehen sich nicht als Vorreiter in der Digitalisierung. Statt sich als Pioniere in der digitalen Welt zu betrachten, geben viele von ihnen an, dass sie »gut mit dabei und auf dem neuesten Stand« sind. Trotz dieser Selbsteinschätzung gibt es jedoch klare Unterschiede zwischen den Betrieben.
So fühlen sich beispielsweise 53 Prozent der Kleinstunternehmen mit ein bis zwei Mitarbeitenden digital gut aufgestellt. Im Gegensatz dazu erkennen 42 Prozent dieser Kleinbetriebe einen deutlichen Nachholbedarf oder haben das Gefühl, den Anschluss bereits verloren zu haben. Bei etwas größeren Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitenden liegt der Anteil derjenigen, die sich als »up-to-date« empfinden, bei immerhin 66 Prozent. Allerdings verspüren auch hier noch rund 30 Prozent einen gewissen Rückstand in der digitalen Entwicklung. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die digitale Kompetenz zwar mit der Größe des Unternehmens zunimmt, jedoch auch bei größeren Mittelständlern oft noch Optimierungsbedarf besteht. Diese Ergebnisse kann man auch auf die deutschen Autohäuser und -händler anwenden.
Große Pläne, knappe Ressourcen
Viele kleinere Autohäuser sehen sich nicht nur mit den Herausforderungen der Digitalisierung konfrontiert, sondern auch mit den alltäglichen Belastungen, die das Voranschreiten erschweren. Bürokratische Hürden, chronischer Zeitmangel und der ständige Druck, den Anschluss nicht zu verlieren, stellen für viele Betriebe erhebliche Hindernisse dar. Während größere Unternehmen über die notwendigen Ressourcen und Strukturen verfügen, um diese Herausforderungen zu bewältigen, stoßen kleine Betriebe oft an ihre Grenzen.
Laut einer Sellerwerk-Umfrage sind die größten Hürden für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) folgende:
- Zeitmangel
- Bürokratie
- Datenschutz
Kleinere und mittlere Autohäuser stehen bei der Digitalisierung vor besonderen Herausforderungen, können aber durch gezielte Maßnahmen ihre digitale Transformation vorantreiben und somit wettbewerbsfähig bleiben. Hier sind einige Ansätze, die helfen können, die Digitalisierung in diesen Betrieben voranzutreiben:
Digitale Präsenz stärken
- Moderne Website gestalten: Eine ansprechende, benutzerfreundliche Website ist das digitale Aushängeschild eines Autohauses. Sie sollte nicht nur Informationen über verfügbare Fahrzeuge und Dienstleistungen bieten, sondern auch interaktive Elemente wie Online-Terminbuchungen, Chatfunktionen und Fahrzeugkonfiguratoren integrieren.
- SEO-Optimierung: Damit die Website in Suchmaschinen gut auffindbar ist, sollten Autohäuser auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) setzen. Dies beinhaltet die Optimierung von Inhalten, die Verwendung relevanter Keywords und die Verbesserung der Ladegeschwindigkeit der Seite.
E-Commerce und Online-Verkauf
- Online-Verkaufsplattformen nutzen: Gerade kleinere Autohäuser sollten darüber nachdenken, ihre Fahrzeuge auf etablierten Online-Automobilplattformen wie mobile.de oder autoscout24.de zu inserieren, um eine größere Reichweite zu erzielen.
- Google Anzeigen nutzen: Auch wenn es mehr Arbeit gerade für kleinere Betriebe bedeutet, die Inserierung in Google bringt mehr als viele Betriebe denken. Und die Kostenersparnis gegenüber der Fahrzeugbörsen ist enorm.
- Eigener Online-Shop: Für einen noch direkteren Verkauf können Autohäuser einen eigenen Online-Shop in ihre Website integrieren, der es Kunden ermöglicht, Fahrzeuge direkt online zu kaufen oder zu reservieren.
Social Media und digitales Marketing
- Social Media Marketing: Autohäuser sollten aktiv in sozialen Medien präsent sein, um ihre Marke zu stärken und eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn bieten Möglichkeiten zur gezielten Werbung und Interaktion mit potenziellen Kunden.
- Content Marketing: Regelmäßige Blogbeiträge, Videos und Social Media Posts zu Themen wie Fahrzeugpflege, Neuigkeiten aus der Automobilwelt oder Erfahrungsberichte können das Engagement der Kunden erhöhen und das Autohaus als Expertenpositionieren.
Customer Relationship Management (CRM)
- CRM-System einführen: Ein CRM-System hilft dabei, Kundenbeziehungen zu pflegen und zu verbessern. Es ermöglicht eine bessere Verwaltung von Kundeninformationen, verfolgt Verkaufschancen und automatisiert Marketingkampagnen. Dies führt zu einer personalisierten Kundenansprache und verbessert die Kundenzufriedenheit.
- Kundendaten nutzen: Durch die Analyse von Kundendaten können Autohäuser Trends erkennen, Vorlieben ihrer Kunden verstehen und maßgeschneiderte Angebote entwickeln.
Digitale Werkstattlösungen
- Digitale Servicebuchung: Autohäuser können ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Werkstatttermine online zu buchen. Dies vereinfacht den Prozess für Kunden und verbessert die Auslastung der Werkstatt.
- Telematik und Ferndiagnose: Der Einsatz von Telematiksystemen und Ferndiagnose-Tools ermöglicht es, Fahrzeugprobleme frühzeitig zu erkennen und proaktiv Wartungsarbeiten anzubieten.
Schulung und Weiterbildung
- Mitarbeiter schulen: Die Digitalisierung erfordert neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Autohäuser sollten in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, insbesondere in den Bereichen IT, digitales Marketing und Kundenservice.
- Kultureller Wandel: Ein digitales Mindset sollte in der gesamten Organisation verankert werden. Mitarbeiter sollten die Vorteile der Digitalisierung verstehen und aktiv an der Umsetzung beteiligt werden.
Partnerschaften und Beratung
- Zusammenarbeit mit Technologiepartnern: Kleinere Autohäuser können von der Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern wie der LDB Gruppe profitieren, die maßgeschneiderte digitale Lösungen anbieten.
- Externe Beratung: Die Hinzuziehung von Digitalisierungsberatern kann helfen, eine klare Strategie zu entwickeln und die Implementierung effizienter digitaler Prozesse zu unterstützen.
Datensicherheit und Compliance
- Datenschutz sicherstellen: Da die Einhaltung der DSGVO und anderer Datenschutzbestimmungen von großer Bedeutung ist, sollten Autohäuser sicherstellen, dass ihre digitalen Systeme und Prozesse datenschutzkonform sind.
- Sicherheitslösungen implementieren: Investitionen in IT-Sicherheitslösungen sind notwendig, um sensible Kunden- und Unternehmensdaten vor Cyberangriffen zu schützen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können kleinere und mittlere Autohäuser ihre Digitalisierung vorantreiben und sich im zunehmend digitalen Wettbewerbsumfeld behaupten. Die Investition in digitale Technologien und Prozesse zahlt sich langfristig in Form von gesteigerter Effizienz, besserer Kundenbindung und neuen Geschäftsmöglichkeiten aus.