Technologien und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit verändern die Mobilität in Deutschland grundlegend. Die TÜV Mobility Studie 2024 gibt umfassende Antworten auf aktuelle Fragen und bietet eine Bestandsaufnahme der Mobilität. Wie bewegen sich die Menschen heute fort? Wann entscheiden sie sich für das Auto, wann für das Fahrrad, den E-Scooter oder den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)? Ist der Verkehrsraum gerecht aufgeteilt und wie sicher fühlen sich die Verkehrsteilnehmer? Warum zögern sie beim Umstieg auf Elektroautos? Diese und weitere Fragen wurden detailliert untersucht.
Digitalisierung und neue Mobilitätsdienste
Unsere Mobilität wandelt sich rapide. Digitale Technologien verändern die Automobiltechnik, ermöglichen neue Mobilitätsdienste und das autonome Fahren. Neue Verkehrsmittel wie E-Scooter, Pedelecs oder Lastenräder ergänzen das bestehende Angebot und verändern das Mobilitätsverhalten der Menschen. Allerdings stoßen unsere stark auf das Auto ausgerichteten Verkehrskonzepte zunehmend an ihre Grenzen. Die TÜV Mobility Studie 2024 zeigt, dass die Befragten eine Überlastung der Innenstädte, Luftverschmutzung und zu viele Staus beklagen. Diese Probleme tragen maßgeblich zur Schädigung des Klimas bei und führen zu einer hohen Zahl an Verkehrstoten und Verletzten.
Ungerechte Aufteilung des Verkehrsraums
Nur einer von drei Bundesbürger ist der Meinung, dass der Verkehrsraum in Deutschland gerecht aufgeteilt ist. Eine deutliche Mehrheit von 58 Prozent sieht dies anders. Besonders Radfahrer und Fußgänger fühlen sich benachteiligt. Auch jeder fünfte Autobesitzer gibt an, dass er oder sie bei der Verkehrsinfrastruktur zu kurz kommt. Diese Wahrnehmungen verdeutlichen die Herausforderungen der aktuellen Verkehrspolitik.
Sicherheit im Straßenverkehr
Gerechtigkeit im Straßenverkehr bedeutet vor allem Sicherheit. Viele Zweiradfahrende fühlen sich unsicher, was die Gestaltung der Verkehrsräume besonders relevant macht. Eine gerechte Aufteilung ist nur dann gewährleistet, wenn alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen geschützt sind. Dies ist ein entscheidendes Argument für eine schrittweise Neugestaltung unseres Mobilitätssystems. Zusätzlich sind Umwelt- und Klimaschutz wichtige Aspekte, die in zukünftige Planungen einfließen müssen.
Zukunft der Mobilität: Nachhaltig und sicher
Die Frage, wie wir unsere Mobilität nachhaltig und sicher gestalten können, ist zentral für die zukünftige Lebensqualität. Eine große Mehrheit wünscht sich eine klimafreundliche Mobilität durch den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, eine bessere Infrastruktur für den Zweiradverkehr und verkehrsberuhigte Stadtviertel. Städte wie Paris, Barcelona oder Kopenhagen zeigen, wie sich urbane Mobilität entwickeln kann. Konzepte wie die 15-Minuten-Stadt finden in der Studie viele Anhänger. Eine deutliche Mehrheit unterstützt auch die stärkere Förderung der E-Mobilität und ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.
Vorbehalte gegen Elektromobilität
Trotz der Vorteile der Elektromobilität bestehen nach wie vor erhebliche Vorbehalte. Nur jeder Vierte erwägt ernsthaft, ein E-Auto zu kaufen. Zu den Hauptgründen zählen hohe Anschaffungskosten, geringe Reichweiten und eine unzureichende Ladeinfrastruktur. Umweltbedenken und Sicherheitsbedenken sind ebenfalls gestiegen. Dennoch sind Elektrofahrzeuge mindestens so sicher wie Verbrenner und bieten erhebliche Klimavorteile. Daher sollte die Politik den Umstieg fördern und die Ladeinfrastruktur weiter ausbauen.
Die TÜV Mobility Studie 2024 liefert wertvolle Erkenntnisse für die Gestaltung einer nachhaltigen und sicheren Mobilität. Kfz-Betriebe und Autohäuser finden hier wichtige Informationen für die Zukunft.