Wie die Angst, den Anschluss zu verlieren, den KI-Boom antreibt

Digitale Transformation

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz (KI) immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt moderner Technologien wird, ist es nicht nur der Fortschritt, der Unternehmen vorantreibt – es ist auch die Angst. Genauer gesagt: die Angst, den Anschluss zu verlieren. Laut einer neuen Studie von ABBYY, dem Spezialisten für intelligente Automatisierung, spielt FOMO (Fear of Missing Out) eine entscheidende Rolle bei der rasanten Verbreitung von KI in Unternehmen weltweit. Aber das ist längst nicht alles, was die Studie enthüllt.

Der neue Antriebsmotor für KI-Investitionen

Die Angst, von der Konkurrenz abgehängt zu werden, ist groß. Laut der ABBYY State of Intelligent Automation Studie befürchten 63 Prozent der IT-Führungskräfte, dass ihre Unternehmen ins Hintertreffen geraten, wenn sie nicht jetzt in KI investieren. Diese Tendenz hat bereits dazu geführt, dass Unternehmen im letzten Jahr im Durchschnitt rund 600.000 Euro in KI-Technologien investiert haben.

Die Zukunft sieht noch ambitionierter aus: 96 Prozent der Befragten planen, ihre Investitionen im kommenden Jahr zu erhöhen. Einige davon sogar um bis zu 30 Prozent. Beeindruckend, oder? Aber es sind nicht nur die Wettbewerber, die Unternehmen zu solchen Investitionen antreiben.

Kunden fordern KI

Gerade auch Kunden spielen eine immer größere Rolle bei der Einführung von KI. 55 Prozent der IT-Entscheider gaben an, dass der Druck der Kunden ein entscheidender Treiber ist. Warum? Kunden erwarten heute schnellere, effizientere und personalisierte Lösungen – und KI scheint der Schlüssel dazu zu sein. Besonders in Bereichen wie Kundenservice oder Marketing ist die Implementierung von KI in vollem Gange und wer nicht investiert kann schnell abgehängt werden

Und es gibt ein weiteres interessantes Detail: Unternehmen setzen zunehmend auf kleinere, spezialisierte Sprachmodelle (SLMs), die als vertrauenswürdiger gelten. 90 Prozent der Befragten vertrauen diesen SLMs, während große Sprachmodelle (LLMs), die berüchtigt für sogenannte »KI-Halluzinationen« sind, etwas weniger Vertrauen genießen. So auch unser Voicebot Carla, der extra für die Erfordernisse in der Automobilbranche entwickelt wurde und nicht auf ChatGPT beruht.

Was hält Unternehmen noch zurück?

Man könnte meinen, dass Kosten das größte Hindernis für Unternehmen sind, wenn es um KI geht. Überraschenderweise ist das jedoch nicht der Fall. Die größte Sorge der IT-Führungskräfte ist nicht das Budget, sondern der potenzielle Missbrauch von KI durch eigene Mitarbeiter. 35 Prozent der Befragten nannten dies als größte Sorge, dicht gefolgt von den Kosten (33 Prozent) und dem Fachkräftemangel (32 Prozent).

Interessanterweise äußerten 84 Prozent der Befragten ein hohes Maß an Vertrauen in KI-Tools im Allgemeinen. Die Angst, dass KI den Menschen die Jobs wegnimmt, gehört jedoch nicht zu den vorrangigen Bedenken – stattdessen dominieren Sorgen über die technische Komplexität und die Einhaltung von Vorschriften.

KI in Deutschland

Ein Blick auf Deutschland zeigt, dass hier das Vertrauen in KI hoch ist. 83 Prozent der deutschen Unternehmen sind zuversichtlich, dass KI ihnen helfen wird, ihre Ziele zu erreichen.

  • 93 Prozent der Unternehmen setzen bereits KI ein, vor allem in den Bereichen Customer Service (49 Prozent) und Marketing (41 Prozent).
  • 68 Prozent der Befragten gaben an, viel über KI zu wissen, während 57 Prozent sogar behaupten, sich mit generativer KI gut auszukennen.
  • Dennoch bleibt ein gewisses Misstrauen bestehen: 38 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass KI missbräuchlich eingesetzt werden könnte.
FOMO treibt KI-Investitionen an – aber Vertrauen entscheidet

Es ist offensichtlich, dass FOMO ein starker Antrieb für Unternehmen ist, wenn es um KI geht. Doch während der Druck groß ist, nicht den Anschluss zu verlieren, ist Vertrauen in die Technologie der Schlüssel zur langfristigen Nutzung. Unternehmen setzen zunehmend auf spezialisierte, kleinere KI-Modelle, die als sicherer und weniger fehleranfällig gelten. Der Weg in die Zukunft mag mit Herausforderungen gepflastert sein – von Missbrauchsängsten bis hin zu Compliance-Problemen – doch die Begeisterung und das Potenzial, das KI bietet, sind stärker als je zuvor.

Und die Moral von der Geschichte? Manchmal kann die Angst, etwas zu verpassen, tatsächlich der beste Motor sein, um voranzukommen.

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